Tag 27: Eine verhängnisvolle P… Pause

An einem zugefrorenen See zu sitzen und in T-Shirts ein leckeres Frühstück zu genießen – unbezahlbar ☺️ An dieser Stelle möchten wir auch noch einmal etwas Werbung für Nord Schweden machen, wenn das Wetter es zulässt sollte man unbedingt auch diesen Teil des Landes bereisen!

Kaum wieder on Tour, hatten wir auch schon die nördliche Grenze zwischen Schweden und Finnland erreicht – yay! Von Grenzkontrollen fehlte jede Spur und die Versuchung einfach in das Nachbarland zu fahren war definitiv da. Aber natürlich würden wir mit unserem Deutschen Kennzeichen recht schnell auffallen und de facto ist leider auch die finnische Grenze für Touristen geschlossen. Schade eigentlich, wir hätten gerne unsere Tour hier fortgesetzt.

So wiederum mussten wir Kehrt machen und wieder gen Süden fahren. Auf diesen Strecken sieht man nur selten ein anderes Auto, und auch Häuser sind eher spärlich gesät. Von Supermärkten und Tankstellen mal ganz zu schweigen. Letztere fanden wir dennoch, mitten im Nirgendwo und im Mini-Format, aber super modern und welche uns mit einer fröhlichen Willkommensmelodie begrüßte.

Kurze Zeit später beschlossen wir eine, wie sich herausstellen sollte verhängnisvolle, Pinkelpause einzulegen. Links der Straße führte ein Forstweg in den Wald und wie schon dutzende Male zuvor fuhren wir hinein…und nur noch den einen kleinen Hügel hinauf. Der Boden hatte, leicht mit Kieselsteinen bedeckt und Schneefrei, eigentlich recht befestigt ausgesehen. Doch als Mario bewusst wurde, dass dies ein Trugschluss war, schien Dorphine‘s und unser Schicksal bereits besiegelt. Jeglicher Versuch, sich rückwärts wieder zurück auf die Straße rollen zu lassen scheiterte…Vorwärts-und Rückwärtsschaukeln…und der Versuch dabei so gefühlvoll wie nur möglich Gas zu geben…Dorphine grub sich nur immer tiefer mit den Hinterreifen in den aufgeweichten, schwammigen und lehmigen Boden ein… Oh Boy.

Anfänglich überwog der Optimismus, ein paar kleinere Baumstämme vom gegenüberliegenden Rodungsgebiet und wir würden da schon wieder rauskommen…von wegen. Mit einem gefundenen Brett und Baumstämmen alleine…keine Chance. Aber ein paar größere umherliegende Steine…damit würden es doch bestimmt funktionieren?! Sämtliche Steine aus der Umgebung wurden herangetragen und raffiniert hinter und unter Dorphine‘s Hinterreifen platziert. Nächster Versuch! Negativ…und wir gruben uns nur noch tiefer ein…Hhmm. Langsam dämmerte uns der Ernst der Lage. Glücklicherweise hatten wir ja noch den Klappsparten von Maddin im Gepäck :), und sein erster Einsatz nahte. Also fingen wir an das Hinterrad und den Auspuff so gut es auch nur ging etwas freizugraben.

Nächster Versuch! Und obwohl Dorphine wirklich alles gab und es auch beinahe zu schaffen schien, mussten wir letztendlich doch einsehen, dass wir nicht eigenständig aus diesem Matsch herauskommen würden. Mist. Also zogen wir los, die Straße entlang auf die nächsten Häuser zu. Glück im Unglück…es gab auf diesem Abschnitt sogar 2 gegenüberliegende Häuser! Gleich beim ersten angekommen,wurden wir vom weiten schon freudig bellend von einem Golden Retriever begrüßt , was auch die Besitzer aus dem Haus hervorholte. Nach einer kurzen Schilderung unser misslichen Lage, verschwand der etwas wortkargere Mann schweigend hinter einem Schuppen, während wir weiterhin mit der sehr freundlichen Frau einen Smalltalk hielten.

Sie erzählte, dass dieses Jahr noch ziemlich lange ungewöhnlich viel Schnee lag, und daher der Boden stark aufgeweicht war… Eigentlich wollte sie schon die Kartoffeln und Tomaten setzen aber auch das ging aufgrund des Schnee’s noch nicht. Wir waren verblüfft, schließlich war es hier doch über 4-5 Monate dunkel. Schmunzelt erklärte sie, dass dafür ja im Sommer die Sonne nicht unterging und dadurch alles sehr viel schneller gedieh. Und so richtig dunkel wird es dank des Schnee‘s auch nicht, weswegen dieser in der dunklen Jahreszeit sehr gern gesehen war. Wer hätte das gedacht? Während wir noch da standen kam der Mann auf einmal, auf einem mit Schneeketten versehenen kleinen und etwas in die Tage gekommenem Trecker, sitzend um die Ecke. Dorphine‘s und unsere Rettung! – überragend!!!

Was für tolle und hilfsbereite Menschen – unsere absoluten Helden!!! Bedankt wurde sich dann mit 2 Dosen Bier. Dieses hat sich als Bedankungswährung Bereitschaft zweite Mal bewehrt und wurde mit den Worzen „oh even cold“ entgegengenommen 🙂 Und Dorphine hatte die Strapazen auch bis auf eine ordentliche Unterboden- und Felgen Schlammkur gut überstanden 🙂 kurze Zeit später waren wir wieder on the road – yay!!!

Gegen Abend erreichten wir wieder die Ostseeküste. Nach einigem Suchen fanden wir einen schönen Platz an einem See und genossen ein leckeres Abendessen im Sonnenuntergang ☺️

3 Kommentare zu „Tag 27: Eine verhängnisvolle P… Pause

  1. Ohjehmineh….. was für ein Glück, dass der nette schwedische Herr Euch da rausgeholt hat. Nun braucht Dorphi aber auch mal ‘ne ordentliche Unterbodenwäsche 🙂 Weiterhin gute Fahrt und lG, Muddi, Omi, Heidi <3
    P.S. muss mich jetzt mal schlau machen, ob mein Handy repariert wurde.

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