Tag 73: Entspannung pur in Honigberg

Der Stellplatz in Honigberg auf dem Gelände des Pfarramtes gefiel uns so gut, dass wir spontan entschieden noch einen Tag zu bleiben und einfach mal etwas zu entspannen. Das gab es so in dieser Form auf unserer Reise bis dato noch nicht. In der gegenüberliegenden Bäckerei holte Sina am Morgen ein Brot und in froher Hoffnung und im guten Glauben auf etwas Süßes eine Art Apfelstrudel…soviel zum Glauben 🙂 Tatsächlich hatte sie ein Blätterteiggebäck mit einer salzigen Käsefüllung gekauft … war auf seine Art auch lecker, bloß halt nichts Süßes wie ja eigentlich geplant. Jaja… die kleinen Tücken des Reisealltags, wenn man die Landessprache nicht spricht und mit Englisch auch nicht weiter kommt 🙂 Nach dem Frühstück wuschen wir noch die restliche Wäsche und bauten endlich auch mal wieder die Markise auf. Und es gab auch noch ein weiteres Debüt auf dieser Reise, zum ersten Mal spannten wir unsere Hängematte zwischen zwei Bäumen – herrlich!

Da wir im Laufe unserer Reise ein kleines Problem mit den Metallstützen der Klappbank bekommen hatten, sprach Mario den bereits am Vorabend kennengelernten und super sympathischen „Burghüter“ Dan an ob er evtl. Rat hätte. Dan und seine Frau kümmern sich und organisieren im Übrigen nicht nur liebevoll alles rundum die kleine Campingsite im Pfarramt, sondern sie managen und halten zudem auch die gesamte Kirchenburg im tippitoppi Zustand, echt super! Zurück zu der Bettstützen Problematik 🙂 Vorhandene Langlöcher der Metallstützen müssten vergrößert werden, damit das Brett an dem diese befestigt sind, wieder besser und sicherer aufliegt. Ohne auch nur mit der Schulter zu zucken, nahm Dan sich sofort selbst der Problematik an. Er fräste nicht nur die Langlöcher auf, sondern hatte auch noch die super Idee, kleine, ausklappbare Beine zur zusätzlichen Stabilisierung anzufertigen. Wow! Was für ein unkomplizierter und mega hilfsbereiter Mensch! Als wir ihn dann drüben in der Kirchburg besuchten, lernten wir auch noch seine ebenso sehr sympathische und herzensgute Frau Isabelle kennen. Die stützen bereits präpariert, war Dan gerade dabei die Konstruktion für die zusätzlichen Beine zu fertigen. Nach einem entspannten und netten Schnack mit den beiden „Burghütern“ :), in dem wir bereits viele tolle Informationen rundum die Kirchburg bekamen, machten wir uns sogleich auf, diese zu entdecken.

Wir waren zuvor noch nie in einer Kirchburg, müssen aber durchaus sagen, dass sich ein Besuch auf jeden Fall lohnt! Die gesamte Anlage in Honigberg ist super schön gestaltet und in einem sehr guten, liebevollen Zustand. Neben einigen Räumen in denen mitunter auch alte Werkzeuge ausgestellt sind… schon faszinierend, wie sich diese teils mittelalterlich anmutenden Geräte zwar heutzutage weiterentwickelt haben, aber im Großen und Ganzen irgendwie doch immer noch die selbe Funktionalität besitzen… Ziemlich cool fanden wir auch, dass man durch den alten Wehrgang einmal fast rundum durch die Burgmauer gehen konnte!

Sogar auch den Glockenturm, mit einer gesamten Höhe von 56m übrigens der höchste im Burzenland, darf man erklimmen. Ein noch guter Rat von Dan und seiner Frau, den wir dankend annahmen, war, bestenfalls nicht gerade zu einer Viertel- oder Vollen Stunde oben zu sein…Huii, muss das Laut sein, wenn man genau unter den 2 großen Glocken steht und diese anfangen zu läuten. Auch die ältesten und noch original erhaltenen Kirchen Malereien Rumäniens kann man in der Kirchburg von Honigberg finden. Wir waren wirklich beeindruckt, wie gut erhalten diese noch immer sind…wow!

Als wir mit dem Rundgang fertig waren, hatte Dan auch die neuen Beine für unser Bett fertig gestellt. Man, was waren wir von seiner Art uns zu helfen doch überwältigt. So, so, so nett, dass er sich die Zeit genommen hat, diese Stützen für uns zu bauen. Ausgestattet mit einem Scharnier nebst Magneten, sind sie die perfekte Ergänzung zu der Ausklappbaren Bank, die mittlerweile nicht mehr 100% so aufliegt wenn sie ausgeklappt ist, wie sie eigentlich sollte…

Einfach nur sensationell diese Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft!! Und auch wenn Dan es als das selbstverständlichste der Welt angesehen hat, so war es das für uns ganz sicher nicht – großartig!

Zurück bei Dorphine wurden die zusätzlichen Beine auch gleich von uns montiert.

Alles passt super und Dan’s Idee sie einklappbar zu machen, sorgt zudem dafür, dass sie tagsüber weder stören, noch unter der Sitzbank auffallen. Wir wollten uns so gerne erkenntlich zeigen und ihn und seine Frau zum Essen einladen, doch leider hatten die Beiden bereits andere Pläne für den Abend. Zu unserer großen Freude konnten wir Dan zumindest noch zu einem kleinen Bier am Abend überreden :)) Und so hatten wir die Möglichkeit etwas mehr über diese 2 besonderen Menschen zu erfahren!

Den restlichen Nachmittag verbrachten wir damit, ein wenig zu lesen, und die Drohne ließen wir auch mal wieder in die Lüfte steigen. Einen zweiten Anlauf bei der gegenüber liegenden Bäckerei wagten wir auch. Diesmal versuchte Mario sein Süßes Glück und kam sogar mit zwei Teilchen, die auch tatsächlich süß waren, zurück. Beide waren mit einer Cheesecake artigen Füllung, und somit verstärkte sich unser zuerst gewonnene Eindruck noch, dass die Rumänen allem Anschein nach sehr gerne Käse Variationen in ihrem Gepäck mögen. Ansonsten lieben sie Creme-Torten und Kuchen in allen Variationen, was nicht so ganz unser Fall ist. Wie dem auch sei, geschmeckt haben uns diese frischen Teigwaren zumindest 🙂

Als wir beim Abendessen saßen, kam dann Dan kurz noch vorbei, und fragte Mario mit einem kleinen Augenzwinkern, ob er denn mal einen “echten” Volkswagen sehen wollen. Natürlich wollte Mario, und so stellte Dan ihm ein Vater-Sohn Duo vor, die erst kürzlich den abgebildeten VW Typ 3 als Restaurationsprojekt zum kompletten Wiederaufbau erstanden hatten. Wow, schon ne coole Ratte die Kiste. Jedoch wartet noch ne Menge Arbeit auf die beiden. Fahrbereit war dieser aktuell nicht, und da er zunächst bei Dan in der Garage Unterschlupf finden sollte, wurde er mit vereinten Kräften in die Garage geschoben.

Später am Abend dann kam Dan erfreulicherweise wie versprochen noch vorbei und wir unterhielten uns noch etwas länger mit ihm. Nach mehr als zwei Jahrzehnte die Dan und seine Frau Isabelle in Deutschland gelebt und gearbeitet hatten, trafen sie gemeinsam die Entscheidung in ihr Geburtsland Rumänien zurückzukehren, um diese für sie reizvolle, neue Aufgabe und Herausforderung in der Kirchenburg von Honigberg anzunehmen. Das war wirklich ein sehr interessantes, aufschlussreiches und tolles Gespräch und wir hoffen, dass wir ihn und seine Frau vielleicht doch eines Tages in Hamburg empfangen dürfen, um vielleicht die Chance zu bekommen, zumindest etwas von dieser unglaublichen Gastfreundlichkeit der Beiden zurückgeben zu können.

Mittlerweile waren wir auch nicht mehr die einzigen Camper im Pfarramt, ein Paar aus Rosenheim mit einem coolen Pick-Up Truck samt Dachzelt, hatte sich dazugesellt. Nachdem Dan gegangen war, kamen wir auch noch mit Carola und David ins Gespräch und saßen gemeinsam noch bis später in der Nacht draußen. Hat auch echt mal wieder Spaß gemacht auf Gleichgesinnte zu treffen, sich auf Anhieb sympathisch zu finden (sag jetzt bloß nichts anderes David 😆) und dann bei kühlen Getränken, netten und lustigen Gesprächen den Abend gemeinsam ausklingen zu lassen…herrrrrlich!

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