Und wieder wachten wir mit einer traumhaften Aussicht auf und starteten den Tag damit, diese in aller Ruhe beim Frühstück im Bett zu genießen… hach wie herrlich ☺️
Bevor wir Hiiumaa verließen, machten wir noch einen letzten Stopp am Leuchtturm von Tahkuna. Ja, dieses kleine Hiiumaa hat ganz schön viele Leuchttürme 🙃 Aber diesmal legten wir den Stop nicht des Leuchtturms wegens ein, sondern um einem Denkmal, welches für die Opfer der Fährkatastrophe „Estonia“ errichtet wurde, zu besuchen. Viele werden sich sicherlich noch erinnern…die Estonia war 1994 auf dem Weg von Tallinn nach Stockholm bei einem schweren Sturm gesunken und hat 852 Menschen das Leben gekostet. Damals hatte die Bugklappe den 10 Meter hohen Wellen nicht standgehalten und war bei voller Fahrt abgebrochen, was dazu führte dass das 155m lange Schiff binnen einer Viertelstunde vom Radar verschwand, eine viel zu kurze Zeitspanne für die meist schlafenden Passagieren sich zu retten.
Der Ort an dem dieses Denkmal errichtet wurde, ist hier gewählt worden, da dieses der nächste auf estnischer Seite zu der Unglücksstelle des versunken Schiffes ist. Ein besonderes Anliegen dieses Males war es, den gestorbenen Kindern der Katastrophe zu Gedenken. Bei schwerem Sturm, wie er in der Nacht des 28.9.1994 herrschte, läutet die schwere Glocke von alleine um den Opfern zu gedenken. Was muss das für ein gespenstisches und Gänsehaut erzeugendes Schauspiel sein. Wir sind zutiefst beeindruckt von diesem Denkmal und finden es zudem sehr gelungen umgesetzt!
Und nun hieß es langsam „Good bye“ sagen von dieser tollen, kleinen Insel Ostseeinsel, die wir mega chillig fanden und zum Entschleunigen wärmstens empfehlen können! Als nächstes wartete dann die Fähre zurück aufs estnische Festland auf uns. Da wir etwas zu früh am Start waren und der Ticketschalter noch nicht wieder besetzt war, kauften wir das Ticket, vor der verschlossenen Schranke stehend, online. Nur wenige Sekunden nachdem die Transaktion online abgeschlossen war, erkannte die Kamera bereits unser Kennzeichen und öffnete die Schranke automatisch. Das ging mal Pfeilschnell! Wenn man da an das Theater am Ticketautomaten für den Syltshuttle denkt… himmelweiter Unterschied und mal wieder ein Paradebeispiel wie viel weiter die baltischen Länder in Sachen Digitalisierung bereits sind.
Nach 75 Minuten Fahrzeit machte die Fähre in Rohuküla fest und wir nahmen Kurs auf Estlands Hauptstadt Tallinn. Da es jedoch schon etwas später war wollten wir nicht mehr in die Stadt hinein fahren und suchten uns stattdessen wieder einen schönen RMK Campingspot aus. Wow! Wir können diese Plätze und die App wirklich nicht genügend loben und auch weiterempfehlen! Am Abend zog dann noch ne ganz gut steife Prise auf, und Dorphine so nah an der Küste stehend, wurde immer wieder kräftig durchgeschüttelt. Dazu das Rauschen der nur wenige Meter entfernten Ostsee … also mal ehrlich, viel muggeliger gehts doch kaum noch, oder?☺️