Tag 131: Cranberry Ernte und ein kleiner Wasserschaden

Was wäre ein Start in den Morgen bei schönstem Wetter in Estland ohne einen kleinen Hike? Ja, wir sind etwas vernarrt in die App mit den vielen coolen, kleinen und größeren Optionen für Spaziergänge. Heute sollte es mal wieder 5km durch eine Moorlandschaft gehen. Wusstet ihr, dass die Esten gerne Moorschuhlaufen gehen? Diese ähneln Schneeschuhen und ermöglichen so das sichere Spazierengehen übers Moor. Wir hatten zuvor noch nie von diesem „Sport“ gehört, finden ihn speziell, aber auf seine Weise auch irgendwie cool. Für uns beschränkte sich die Moorwanderung dann aber doch größtenteils auf die verlegten Holzbohlen.

Auf diesem Rundweg ist die Wahrscheinlich wilde Tiere zu sehen größer als auf anderen, da viele Tiere die Randgebiete des Moores für sich entdeckt haben. Neben Füchsen, Elchen und evtl. auch mal einem Wolf, besteht im Frühjahr, während der Blaubeerzeit, sogar die Chance mal auf Bären zu treffen. Leider blieb uns eine Sichtung einer dieser Waldbewohner verwehrt… irgendwie haben wir in der Hinsicht ähnlich wenig Glück wie beim Angeln 😆

Was wir jedoch in großen Mengen sahen, waren Cranberries. Diese wachsen ja auf dem Moor und haben, wie der Zufall es so will, Mitte September ihre volle Reife erreicht. Auf ging’s!Von den Holzbohlen aus begannen wir die kleinen, roten Beeren zu ernten. Später wurden wir auch etwas mutiger und wagten den einen oder anderen Schritt weiter ins Moor hinein, wobei der Boden tatsächlich ganz schon schwammig und dementsprechend auch feucht war. Am Ende hatten wir eine nicht zu verachtende, wenn auch eher kleine, Menge zusammen. Egal, wir freuten uns über unsere erste Ernte jedenfalls wie Bolle 😃

Da wir bis dato in Estland immer frei gestanden sind, eine warme Duschen jedoch auch mal wieder schön wäre, ging als nächstes die Suche nach einer solchen Möglichkeit los. Und bisher hat sich das eigentlich auch immer als recht unkompliziert dargestellt. Wir fanden einen kleineren Campingplatz, der laut den Kommentaren der „Park4Night“ App auch mit einer netten Gastro punkten konnte. Sogleich wurden wir sehr nett und fröhlich von Erik, der noch recht jungen Allroundkraft der Gastro, begrüßt. Da er nebst seines ‘89 Golf II auch einen T3 fährt, freute er sich riesig über unseren Besuch…endlich mal ne coole Karre vor der Hütte 🙂 Da auch gerade keine Gäste zu bewirten waren, hatte Erik Zeit und wir kamen ins Plaudern – echt ein mega netter und aufgeschlossener Typ! Auf unsere Frage, ob wir eventuell die Duschmöglichkeiten des Campingplatzes gegen Bezahlung nutzen dürften, bot er an, dass wir eines der Badezimmer der dazugehörigen kleinen Hotelanlage nutzen könnten. Wow, was für ein mega nettes Angebot, das wir na klar auch sofort freudig angenommen haben. Zurück bei Dorphine…oh nee nä…der 5l Frischwasserkanister, zum Nachfüllen unseres Frischwassertanks, war nicht 100% verschlossen und hat sich (zum Glück nur ein bisschen des Inhaltes) auf der Matratze entledigt….hmm…nützet ja nichts, also einmal alles raus, die Matratze samt Bezüge und Bettwäsche erst einmal in der Sonne, welche gerade erst wieder herausgekommen war, zum trocknen positioniert.

Glücklicherweise standen wir ja direkt neben dem kleinen, liebevoll geführten Restaurant und so haben wir die Zeit zum Trocknen der Sachen, mit ein paar Snacks überbrückt. Und Dank Eriks perfekten Englisch haben wir uns mehrere der nur wenigen vegetarische Speisen von der Karte bestellt. Die ältere Dame in der Küche kochte alles selbst und dementsprechend lecker schmeckte es auch. Also vor allem die Fischsuppe nebst des gebackenem Brotes war vorzüglich 😋 Erik war sogar noch so super nett und bot uns sein Handy WiFi als Hotspot an, damit wir nebenbei noch etwas im Netz surfen konnten. Wie sollen wir es sagen…is ja ganz einfach, es war mal wieder eine weitere mega nette Begegnung! Und welche vielleicht auch nicht die Letzte sein wird… Erik lebt ursprünglich in Finnland (Lappland), wo er Anfang Oktober auch wieder sein wird. Dort unternimmt er u.a. als Tourguide Schneemobiltouren🤘🏼und so hat er uns eingeladen doch mal vorbeizuschauen, falls es noch auf unserer Route liegen sollte😃

Als alles weitestgehend wieder getrocknet war, wir uns gut und lecker gestärkt hatten, verabschiedeten wir uns von Erik und machten uns auf den Weg zur nächsten, wie sollte es auch anders sein🙂, RMK Campingsite. Yay, wieder einmal fanden wir einen Traum Wildcampingspot! Spitze ausgestattet und direkt an einem See gelegen, hatten wir diesen auch komplett für uns alleine – Yiepiehh! Holz gab es auch wieder zur Genüge und so machte Mario sich sogleich daran ein paar der Scheite zu spalten, was für Sina, als sie es auch einmal versuchte, ein ganz schöner Kraftakt war. Jedoch kurze Zeit später loderten schon die ersten Flammen unseres Lagerfeuers. Leider fing es schon wenige Minuten nachdem wir uns am Feuer gemütlich gemacht hatten, leicht an zu regnen. Da Dorphine jedoch strategisch gut und nah zum Lagerfeuer geparkt war, verlagerten wir ganz einfach unseren Platz in den Bulli und konnten somit das Lagerfeuer weiterhin aus dem Seitenfenster heraus genießen – hach wie heimelig🤗!

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