Tag 148: Stürmisch begrüßt von den Lofoten

Auf dem Weg in Richtung der Lofoten entdeckten wir durch Zufall ein „Norwegian Outlet“ am Straßenrand und machten es spontan zu unserem ersten Stopp des Tages. Schon länger hatten wir zuerst die Schweden, dann die Finnen und nun auch noch die Norweger in ihren All-Wetter Outdoor Hosen, die in diesen Ländern tatsächlich zum Outfit schlicht weg dazu gehört, beneidet. Tatsächlich wurden wir in dem Outlet ebenfalls fündig – yay! Jetzt kann uns auch schlechtes Wetter nichts mehr bei Spaziergängen ausmachen.

Mit neuen Outfits und gut gelaunt nahmen wir weiter Kurs auf die Lofoten, mussten jedoch nur wenige Kilometer später erneut anhalten – Polizeikontrolle! Bereits einige passiert, war diese jedoch die aller Erste, in der wir seit Anbeginn unseres Road Trips auch herausgewunken wurden…das wurde aber auch so langsam mal Zeit 🙂 Ein nett lächelnder, aufgeschlossener und noch sehr junger Polizist begrüßte uns mit den Worten, „dies ist eine routinemäßige Kontrolle“ und dass er den Führerschein gern einmal sehen wolle…und pusten durfte Mario dann auch noch…0,00%, und als der freundliche Jungpolizist sich eigentlich schon wieder verabschieden wollte, kam sein älterer, erfahrener Kollege und fragte nach der Beleuchtung. Mit den Worten, „he always likes to check the lights“ entschuldigte der junge Polizist sich bei uns und während sein Kollege einmal um Dorphine herumging und sich versicherte, dass alle Lichter auch vorschriftsmäßig funktionierten, fragte er uns, ob’s denn weiter auf die Lofoten ginge und das es dort richtig schön sei…nachdem er uns noch viel Spaß und eine gute Weiterfahrt wünschte, machten wir uns wieder vom Acker. Und obwohl es ein ungewollter und kurzweiliger Stopp war, so wird uns der junge Bursche in Uniform mit seiner freundlichen Art und dem netten Lächeln bestimmt noch lange in Erinnerung bleiben.

Als wir schlussendlich die Lofoten erreichten, war anfangs das Wetter noch recht gut, schlug dann aber binnen kurzer Zeit um. Aus dem Sonne-Wolke Mix wurde zuerst ein starker Sturm, dem dann Regenschauern folgten. Bei Windstärke 11 fühlte es sich auf den Küstenstraßen teilweise so an, als wenn Dorphine gegen eine Wand fahren würde. So einen krassen Wind hatten wir auf dieser Reise definitiv noch nicht erlebt. Auf den sonst so ruhigen Fjorden tobten hohe Wellen mit wegwehenden Schaumkronen, und nicht nur wir hielten an um Fotos zu machen, selbst die Norweger stoppten in den Nothaltebuchten um dem Naturschauspiel zu beobachten. Allem Anschein nach scheint ein Sturm dieses Ausmaßes auch für die Einheimischen nicht an der Tagesordnung zu sein, und wir hatten das Glück, genau zu dieser Zeit hier zu sein – Hammer! Beim Versuch ein paar Schnappschüsse zu machen, fegte es sogar Mario’s, eigentlich ziemlich festsitzende, Wollmütze vom Kopf…aber keine Sorge, sie blieb glücklicherweise an einem Pfeiler hängen und konnte erfolgreich geborgen werden.

Wir suchten uns das kleine Küstenörtchen Henningsvaer als Übernachtungsziel aus und mussten ein paar Brücken und Dämme überqueren um dorthin zu gelangen. Auf einem der Dämme wurde Dorphine seitlich von einer überschwappenden Welle getroffen und wir waren komplett in unserem Element. Norwegen, du bist wahrlich ne coole Socke! Henningsvaer war das perfekte kleine Dörfchen um diesen Sturm zu erleben, am südlichsten Zipfel der Insel Austvagoya gelegen war es praktisch im Auge des Sturms. Wir stellten Dorphine ab und machten uns in unseren neuen Outdoorhosen sowie unseren „Derbe“ Regenmänteln auf, die Gegend zu erkunden. Im kleinen Hafen trafen wir auf einen älteren Herren, der versuchte das Boot seines Sohnes vor Sturmschäden zu schützen. Der Sohn selbst konnte Henningsvaer nicht mehr erreichen, da mittlerweile einige der Brücken gesperrt wurden. Der Herr selbst nicht dort lebend, jedoch häufig dort zu Besuch, hatte so einen Sturm zuletzt an Heiligabend 1970 erlebt…Baaam…und wir waren hier – mega! An der Kaimauer traten ebenfalls meterhohe Wellen über und wir erfreuten uns weiterhin an diesem faszinierenden Naturschauspiel. Lange Rede… ein kleiner Videozusammenschnitt bringt die Atmosphäre viel besser rüber:

Nach einer guten Stunde waren wir gut durchgepustet und teilgeduscht zurück bei Dorphine, suchten uns noch schnell auf einem naheliegenden Parkplatz eine bestmöglich und windgeschützte Parkposition und genossen die Reste unseres Thai Curry’s vom Vortag.

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