Tag 149: Die kleinen Lofoten und das große Geschäft mit getrocknetem Fisch

Die sprichwörtliche „Ruhe nach dem Sturm“ begrüßte uns, als wir am nächsten Morgen wieder aus Dorphine herauskrochen. Nicht mal ein laues Lüftchen war noch übriggeblieben, die See spiegelglatt und die dicken fetten grauen Wolken waren einem auch beinahe blauen Himmel gewichen. Perfekt um die Inselgruppe der Lofoten weiter zu erkunden.

Die E10 ist die Verbindungsstraße zwischen den Inseln, doch wie so oft liegen die schönsten Orte abseits der Hauptverkehrsstraßen und so nahmen wir an diesem Morgen die weniger befahrene RV815. Und – Wow – wie sich dieser Mehrweg doch gelohnt hat! Links der Straße säumte ein Fjord nach dem anderen die Route, dazu die beeindruckenden Berge im Hintergrund und die gelb-rötlichen Herbstfärbung der Bäume am Ufer dazu…meegaaa hübsch Alles :))

Eine kurze Strecke dann wieder auf der E10, dann fuhren wir jedoch auch schon wieder ab. Diesmal ging es in das kleine und tüchtige Fischerdörfchen Nusfjord. Dass die Norweger eine Fischfang Nation sind ist ja bekannt, aber wusstet ihr, dass eine beliebte Spezialität und großes Exportgut im Wind getrockneter Kabeljau ist? Wir bis dato nicht, aber auf den Lofoten wimmelt es nur so von Holzkonstruktionen, an denen der „Cod“ im Frühjahr zum Trocknen aufgehängt wird. Durch die salzige Seeluft wird der Fisch nicht nur haltbar, sondern bekommt auch einen besonderen Geschmack. Nusfjord ist eines der Fjorde-Dörfer das viele Jahrhunderte von dem Fischfang gelebt hat (und auch noch immer betreibt), welches sich dennoch auch heute noch den Charme eines ursprünglichen Fischerdorfes erhalten konnte. Dadurch ist es zu einem wahren Touristenmagnet geworden und wird im Sommer sogar von Bussen sowie Kreuzfahrtschiffen angefahren… Kaum zu glauben, wenn man wie wir im Herbst hierher kommt und außer uns keine Menschenseele antrifft. Die geschäftstüchtigen Einwohner Nusfjords bitten die Besuchermassen in der Saison mittlerweile zur Kasse, 15€ kostet es in der Saison, sich in dem Dorf umzuschauen. Doch auch da hatten wir wieder großes Glück, denn das fällt ab Mitte September weg. Das schnuckelige Museum, samt seines Vorführraums mit einen Kurzfilm über den Fischerei auf den Lofoten, war aber trotzdem geöffnet und so konnten wir auch noch ein wenig über den Werdegang vom Fang bis hin zumzum Stockfisch des Kabeljaus dazu lernen.

Einen kleinen aber feinen Hike haben wir dann dort am Fjord auch noch gemacht. Hinter dem Dörfchen geht es über die Felsen bis hinaus zur offenen See. Zwar sahen wir nicht wie erhofft Orcas, aber der Blick war es definitiv auch so Wert, diesen Weg gemacht zu haben.

Das nächste Ziel auf der Strecke gen Südspitze der Lofoten war das Dörfchen Ramberg. Dieses ist bekannt für seinen weißen Sandstrand mitsamt des Kristall blauen Wassers, welches ein wenig an die Strände in der Karibik erinnert. Schon etwas surreal, dass man im Polarkreis auf solch einen Strand trifft! Im Sommer ist dies bestimmt auch ein sehr beliebter Touristenspot, doch auch hier waren wir beinahe die einzigen Menschen am Strand.

Nach dem Strandspaziergang wollten wir uns in einem kleinen Cafe aufwärmen. Wie leider schon des häufigeren in Norwegen erlebt, waren auch hier keine Hunde gestattet und so musste Twiggy seit langem mal wieder im Auto auf uns warten. Wir finden es etwas schade, dass dieses sonst so moderne und fortschrittliche Land in dieser Hinsicht eines der striktesten auf unserer Reise ist…nur gut dass sich die kleine Pupsi in Dorphine auch sehr geborgen und wohl fühlt 🙂

Nachdem das free wifi Angebot ausgenutzt und die Heißgetränke verhaftet war, machten wir uns auf die Suche nach einem schönen Wildcampingspot für den Abend. Da das Wetter mittlerweile wieder schlechter wurde, wollten wir uns einen muckeligen Abend im Bulli machen. An einem einsamen Fjord wurden wir schlussendlich auch fündig und starteten noch einen längeren, unterhaltsamen Spieleabend mit Scrabble, Backgammon und Kniffel…

Ein Kommentar zu “Tag 149: Die kleinen Lofoten und das große Geschäft mit getrocknetem Fisch

  1. Wunderschöne Fotos 😍!
    Lädt zum Träumen ein.
    Aus welchem Hochglanz Reiseprospekt habt ihr die entnommen??? Ralf würde mal wieder sagen Kitsch pur 🥰.
    Einen tollen und einzigartigen letzten Reisemonat wünschen wir euch allen!

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