Tag 157: Eine nur relativ kurze Stippviste in Trondheim

Trondheim war seit längerer Zeit die erste größere Stadt und wir freuten uns schon darauf, mal wieder etwas “Großstadtluft” zu schnuppern…Großstadt zumindest für norwegische Verhältnisse, Trondheim hat ca. 205.000 Einwohner und ist nach Oslo und Bergen die 3. größte Stadt Norwegens. Nachdem ein Parkplatz gefunden war, steuerten wir, da noch nichts gefrühstückt, erst einmal das nächste “Espresso House” an. Und da Twiggy wie gehabt auch hier wieder nicht mit rein durfte, aßen wir unser Frühstück gemütlich draußen in der Morgensonne.

Gut gestärkt für den Stadtbummel, starteten wir unseren Streifzug durch die City. Super schöne und toll erhaltene, bunte Holzhäuser säumen die Straßen und den durch die Stadt fließenden Fluss Nidelva. Was uns aufgefallen ist, sind die unzähligen Cafés. Mit dieser Dichte kann die Innenstadt von Trondheim es glatt mit Manhattan aufnehmen! Jedes zweite Geschäft ist ein Coffeehouse und alle sind überraschend gut besucht…scheint hier wohl ziemlich gut zu gehen 🙂

Wir sparzierten über die Gamle Bybro auf die andere Seite des Nidelva und machten uns von dort daran den Hügel auf dem das Kristiansten Fort steht zu erklimmen. Das Fort ist frei zugänglich und so genossen wir kurze Zeit später die schöne Aussicht über Trondheim und schlenderten auf den Burgmauern herum.

Wir hätten gut und gerne noch etwas mehr Zeit in Trondheim verbringen können, aber aufgrund mangelnder Parkplatzalternativen (nach drei Stunden und 13€ war die Parkhöchstdauer bereits erreicht) lädt die hübsche Stadt auch nicht so wirklich dazu ein, noch viel länger zu verweilen…jedenfalls sofern man wie wir, mit dem eigenen Auto vor Ort ist. Schade eigentlich! Wäre toll, wenn es für Touristen eine smartere Möglichkeit gäbe, das Auto zu faireren Konditionen abzustellen, während man in der Stadt unterwegs ist. So führte uns der Weg, inklusive einer weiteren Fähre, weiter in Richtung Kristiansund.

An einem stillgelegten Fähranleger konnte man vom Pier aus bereits unzählige Fische im Wasser sehen und so beschlossen wir spontan dort zu bleiben und seit langem mal wieder die Ruten herauszuholen. Schien ein guter Angelspot zu sein und sicherlich würde man hier doch etwas fangen können! Eine Mutter, samt ihrer zwei Söhne, gesellte sich ebenfalls zu uns, und während wir noch unsere Ruten bereit machten, hatte die Frau bereits einen relativ großen Dorsch am Haken. Boah, da ging doch was, was für ein Spot! Begeistert beglückwünschten wir sie zu ihrem Fang und machten uns selbst ans Werk. Als nächstes hatte einer der Jungen etwas am Haken und dem etwas hilfesuchenden Blick der Mutter nach zu Mario hinüber zu urteilen, wohl etwas eher ungewöhnliches. Doch während der Junge versuchte den Fang den Pier nach oben zu bekommen, löste sich der Haken, schnellte nach oben und verbohrte sich am Hinterkopf des kleinen Anglers – Autsch! Zwei der drei Widerhaken waren in der Kopfhaut verschwunden, doch die Mutter blieb mal so richtig cool, während der Kleine sehr tapfer, jedoch ein bisschen mit seinen Tränen kämpfte. Das Krankenhaus sei nur zehn Minuten entfernt, erklärte sie uns. Und wir erfuhren auch was er eigentlich an der Angel gehabt hatte: Einen Oktopus….Oh boy, so etwas wollten wir definitiv auch nicht am Haken haben. Kaum den Gedanken zu Ende gebracht, hatte auch Mario seinen ersten Biss und zog wenig später einen kleinen Pollack oder auch weißer Seelachs (danke Delo für die Erklärung 🙂 ) an Land. Die Freude war natürlich riesig, endlich klappte es mal auf Anhieb mit dem Angeln. Und auch der kleine Notfallpatient vergaß für einen kurzen Moment seine Verletzung und gratulierte begeistert zu dem Fang. Eigentlich war der Plan den Fisch wieder ins Meer zu lassen, aber die Verletzung vom Haken waren zu schwer und so mussten wir ihn besser doch erlösen.

Zwischenzeitlich waren die herbei telefonierten Großeltern eingetroffen und die nette Familie verabschiedete sich in Richtung Krankenhaus von uns. Mal wieder eine sehr nette, wenn auch leider situationsbedingt, viel zu kurze Begegnung. Kaum hatte sich Sina mit dem kleinen Pollack an den kleinen Strandabschnitt begeben um diesen auszunehmen, hatte Mario bereits den nächsten Fisch am Haken. Diesmal eine Makrele – cool! Glücklicherweise saß der Haken hier weitaus erfreulicher und so konnte sie fast unbeschadet wieder ins Meer zurückgelassen werden.

Und das sollte noch nicht alles gewesen sein, ein drittes Mal zuckte Mario’s Angel auf, erneut ein kleiner Pollack. Wow, so viele Fische in so kurzer Zeit wie hier, hatte Mario in der gesamten Zeit in Schweden gefangen (Ich , Mario, möchte jetzt bitte kein Gespött von meine Angel erfahreneren Freunden hören 😆) , was für ein klasse Spot! Auch dieser kleine Fisch konnte unbeschadet zurück ins Wasser entlassen werden und da es bereits anfing zu dämmern, packten wir die Ruten dann auch wieder ein.

Selbstverständlich haben wir den Pollack noch die letzte Ehre erwiesen und ihn gebraten sowie gegessen… und auch wenn er eher ein ungewollter, kleiner Appetithappen war, so war er zumindest sehr schmackhaft und wir happy, mal wieder etwas selbst gefangenes auf dem Teller zu haben…in diesem Sinne – „Petri Heil“!

Ein Kommentar zu “Tag 157: Eine nur relativ kurze Stippviste in Trondheim

  1. Schönen Montagmorgen und vielen Dank für den interessanten Bericht, Ihr drei. Genießt noch die letzten 20 Tage. LG von Eurer Muddi, Omi, Heidi <3 <3 <3 🙂

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