Mit dem Überqueren der Öresundbrücke erreichten wir auch unser sage und schreibe 15. Europäisches Land auf unserem Roadtrip. Wow, nie hätten wir gedacht, dass uns diese Reise in so viele Länder führen würde, vor allem nicht in Corona Zeiten.
Da die Region rund um Kopenhagen zur Zeit als Risikogebiet geführt wird, fuhren wir gleich weiter durch und aus dieser Region heraus. Da wir jetzt schon seit Monaten in keinem Corona Risikogebiet mehr waren, wollten wir uns das auf den letzten Metern nicht noch verderben 🙂 Am westlichen Ufer des Isefjords fanden wir einen spitzen Wildcampingspot, samt Grill- und Picknickplatz, cool! Unser Glaube war bis dato, dass Dänemark kein so freundliches Land zum Freistehen sei, doch hier oben im nördlicheren Gefilde fängt es zumindest doch schon mal ganz gut an.

Am Morgen erkundeten wir noch ein wenig die schöne Umgebung entlang des Fjords, ehe wir uns auf in Richtung Enö machten. Die kleine Insel liegt im Süden Seelands und zählt nur rund 410 Einwohner, hat gefühlt jedoch mindestens genauso viele Ferienhäuser. Glücklicherweise war zu dieser Zeit die Insel angenehm leer und wir bummelten gemütlich entlang des kleinen Hafens und aßen unser erstes dänische Eis – Yummy!
Zu unserer großen Freude gab es Dänemark auch wieder das ein oder andere “Bauernhof” Symbol in der von uns genutzten “Park4Night” App 🙂 lange nicht gehabt, also fuhren wir auch prompt mal einen der Höfe an. Nachdem wir Dorphine auf den vorgesehen Stellplatz im Hinterhof abgestellt hatten, befanden wir uns quasi mitten in einem Bauernhof Mini-Zoo. Sogleich wurden wir neugierig von diversen Tieren, wie Ziegen, Schweine, Gänse und Hasen, beim Einparken beobachtet…nur von den Besitzern war auf dem gesamten Hof weit und breit nichts zu sehen, dafür waren wir unter strenger Beobachtung von mehreren Katzen und einem, auf einem Baugerüst hockendem, Pfau. Da keine Menschenseele auszumachen war, beschlossen wir uns wieder vom Hof zu machen, da Katzen und Twiggy einfach auch nicht die besten Freunde sind. Und während wir zurück zu Dorphine spazierten, bemerkten wir, dass wir von einer der recht unscheinbar wirkenden Katzen regelrecht verfolgt wurden… und diese schoss auf einmal mit lautem Gekreische, ohne ersichtlichen Grund, auf Twiggy zu. Da Mario Twiggy bereits die ganze Zeit auch an der Leine und die Katze auch die ganze Zeit beobachtet hatte, konnte er Twiggy gerade noch rechtzeitig hochheben, ehe die Katze sie attackiert hat… boah, was für eine aggressive Katze ist das denn, die so grundlos auf Hunde losgeht? Ne, ne, hier würden wir eh auch nicht bleiben wollen…
So setzten wir unsere Fahrt erst einmal fort und fuhren das Städtchen Odense an. Dort kehrten wir im Zentrum bei Starbucks ein, gönnten uns ein leckeres Heißgetränk, samt kostenlosem Wifi und Stromanschluss und sogar Twiggy durfte mit rein 🙂 Und hier waren wir auch, zum ersten mal seit Litauen, wieder mit dem Tragen von Masken konfrontiert. In Dänemark muss man in Cafés beim Bestellen am Tresen nämlich einen Nasen-Mund Schutz tragen, sonst aber nirgends. Bereits ein kleiner, erster Vorgeschmack, was in Deutschland auf uns zukommen würde.
Unsere online abhängigen Dinge erledigt, suchten und fanden wir einen Wildcampingspot am Samso Belt, welchen wir im Dunkeln erreichten. Und erst am nächsten Morgen kamen wir dann in den Genuss der tollen Aussicht des Platzes – Wow!

Nach einem kleinen Frühstück und einem schönen, morgendlichen Strandspaziergang, machten wir uns auf in Richtung der Stadt Aarhus. Hier gibt es zentrumsnah am Hafen gelegen, sogar extra einen kostenlosen 24-Stunden Parkplatz für Wohnmobile, das ist doch mal eine wirklich tolle Sache! Wie parkten Dorphine und machten uns auf die Universitätsstadt zu erkunden. Und wie lebhaft diese Stadt trotz Wochenendes war. Da macht das Erkunden doch gleich doppelt so viel Spaß! Und man muss sagen, Aarhus ist wirklich ein hübsches Städtchen mit einer tollen Lage!

Mit unsere Städtebesichtigung fertig, gab es zu unserer großen Freude, direkt an der Aarhus Bucht gelegen, einige tolle Wildcampingspots…wie schön 🙂 Wir hatten uns in Dänemark noch einmal an einem der diversen Stände entlang der Straßen mit Feuerholz versorgt, doch leider war es zu windig für ein Lagerfeuer… nü denn, dafür machten wir es uns im Cockpit von Dorphine gemütlich und genossen den Blick auf die funkelnden Lichter der Skyline von Aarhus.

Am nächsten Tag ging es weiter gen Norden, und der erste Zwischenstopp des Tages führte uns nach Lökken, wo wir einen prima Strandspaziergang machten. Und wenn man sich auf dem ortansässigen Parkplatz so umschaute, fielen vor allem die vielen Deutschen Kennzeichen auf… ein ganz klares Zeichen, dass wir langsam aber sicher der Heimat immer näher kamen.

Auch dem kleinen Leuchtturm Rubjerg Knude Fyr statteten wir an diesem Tag noch einen Besuch ab. Dieser, in 1900 errichtete Leuchtturm, hat eine ganz besondere Geschichte. Nur ein Jahrzehnt nach seiner Errichtung, begann eine Wanderdüne dem Leuchtturm und der dänischen Regierung das Leben schwer zu machen. Jahrzehnte lang wurde gegen die Sandmassen angekämpft, ehe 1968 der Leuchtturmbetrieb eingestellt werden musste weil das Licht mittlerweile trotz großer Anstrengungen nicht mehr vom Meer aus gesehen werden konnte. In den 1990ern beschloss die Dänische Regierung das Gebiet zum Naturschutzgebiet zu ernennen und die Wanderdüne gewähren zu lassen. Seitdem ist der kleine Leuchtturm ein beliebter Touristenmagnet, der jedoch in den Jahren immer näher an die Steilküste rückte. 2017 war der Abstand zum Meer so weit geschrumpft, dass die Regierung erneut eingreifen musste und so wurde der gesamte Leuchtturm 2019 um 70 Meter ins Landesinnere verschoben (übrigens lohnt es sich, das kurze n-TV Video auf YouTube dazu einmal zu schauen!)

Am Abend kamen wir dann doch noch in den Genuss einen dänischen Bauernhof als Campspot anzufahren. Schön gelegen, waren wir auch hier die einzigen Gäste und konnten uns mal wieder dem Abwasch widmen und warm duschen – ja, auf einer solchen Reise lernt man die kleinen Freuden und Annehmlichkeiten des Lebens ganz anders wertzuschätzen.

Am nächsten Morgen war es doch recht frisch im Bulli… ein Blick aus dem Fenster und die mit Raureif bedeckten Wiesen um uns herum bestätigte die Vermutung, dass es in der Nacht doch ganz schön abgekühlt war. Aber wir waren ja mittlerweile abgehärtet 🙂
Da wir keine gezielten Pläne mehr in Dänemark haben und daher eigentlich auch nur das aktuell schöne Wetter die letzten Tage noch etwas genießen wollten, planten wir einen weiteren Strandspaziergang und fuhren diesmal Klim Strand an. Man, was hatten wir doch für ein Glück mit dem Wetter, trotz dessen, dass mittlerweile Mitte Oktober war, schien die Sonne und wir konnten teilweise in T-Shirts an der Nordsee spazieren gehen.
Nach einer Nacht auf einem zweckmäßigen und unspektakulären Waldparkplatz im Nationalpark Thy, ging es weiter in Richtung Holsterbro. Dort wurden wir allerdings mal wieder in kein Café mit Twiggy gelassen, schade, denn in Dänemark entscheidet jedes Cafe für sich, ob Hunde erlaubt sind oder nicht. Nütztet ja aber leider nichts, glücklicherweise war Thorsminde nicht weit und wir machten einen weiteren, schönen Strandspaziergang, ehe der Regen einsetzte und wir es uns in Dorphine mit einem leckeren Stück Kuchen gemütlich machten.

An diesem Abend fanden wir wieder einen sehr schönen, mitten zwischen den Dünen gelegenen Spot zum Wildcampen und genossen den ersten Glögg der Saison… wie gemütlich, Skoll!
Leider hatte sich der Regen über Nacht nicht verpieselt, im Gegenteil, es goss teilweise in Strömen. Da Dänemark im großen und ganzen leider nicht sonderlich hundefreundlich ist, man nicht nur schöne, sondern Wildcamping Spots im generellen hier im Süden kaum noch findet, uns die zahlreichen Deutschen Touristen mit ihren aus der Heimat mitgebrachten Corona Allüren ziemlich auf die Nerven gingen, beschlossen wir kurzerhand, nicht wie geplant noch ein paar Tage länger in Dänemark zu bleiben, sondern langsam gen Heimathafen Hamburg aufzubrechen, so dass wir dort im Laufe des Mittags eintreffen würden.
Hey ihr beiden. Was für ein geiler Trip geht nun zu Ende…Aber wie geil das ihr das gemacht habt! 🙂
Tja, das ihr in Dänemark nun mal wieder mit Masken in Berührung kamt war wirklich nur ein kleiner Vorgeschmack…
Kommt gut in Hamburg an. Wenigstens der HSV macht zur Zeit Spaß 🙂
Hey Markus! Ja eine richtig mega geile Zeit geht zu Ende und nun heißt es für uns langsam aber sicher „back to reality „ und müssen uns, Wohl oder Übel, auch dem Corona Wahnsinn stellen…aber wie du schon schreibst…Nur der HSV🦾
Ahoi und bis bald