Tag 126: Tallinn gibt dem Leben einen „geilen“ Gin

Da wir schon so viel tolles über Tallinn gehört hatten, war unsere Vorfreude besonders groß als wir die estnische Hauptstadt nun selbst für uns erkunden konnten. Für unschlagbare 3,50€ /24 Stunden parkten wir in unmittelbarer Nähe zur Altstadt und machten uns zu Fuß auf den Weg diese zu erkunden. Danke an unseren lieben Kollegen Gunnar für den Tipp die Klappräder lieber nicht mitzunehmen, das Kopfsteinpflaster in der Altstadt wäre in der Tat nicht ganz so geil für Twiggy gewesen 🙂

Als erstes machten wir uns auf zum Domberg und die dort befindliche Aussichtsterrasse Kohtuotsa. Von dort hat man nicht nur einen phantastischen Blick auf die Altstadt, sondern kann bis auf den Fährhafen schauen. Na klar zückten wir auch unserer Handykameras und snipten ein paar Eindrücke von dort oben 🙂

Nachdem wir uns in diesem höher gelegenen Teil der Altstadt mitsamt seiner Diplomatischen Vertretungen ungesehen hatten, schlug der kleine Hunger wieder einmal zu…doch auch hier hatten wir, dank Gunnar :), eine spitzen Hunger-Geheimwaffe inmitten einer kleinen Seitenstraße der Altstadt am Start – das Pfannkuchen Restaurant “Kompressor” – Echt ein mega Tipp Gunnar! Wir teilten uns einen deftigen und einen süßen Pfannkuchen und beide waren vorzüglich 😋

Gut gestärkt ging’s es sodann zur eigentlichen Erkundung der Altstadt auf! Diese liegt hinter einer hohen, und zum großen Teil noch intakten Stadtmauer. Der Bau dieser wurde schon im 13. Jahrhundert begonnen und machte Tallinn damit bereits im Mittelalter zu einer der best geschützten Ostsee-Städte – hört, hört – aber mehr zur Stadtmauer später. Zunächst durchkämmten wir die vielen kleinen Sträßchen und ließen uns von dem Flair der vielen pastellfarbenen Häusern und der tollen Atmosphäre verzaubern. Man weiß gar nicht was man sich zuerst anschauen, geschweige denn fotografieren soll, so viele tolle Ecken und Gassen gibt es dort zu sehen. Und dann hatten wir auch noch das Glück am 1. September, der 1. Schultag nach den langen Sommerferien, hier zu sein. Denn überall waren ganz stolze Kinder und Jugendliche in ihren Schuluniformen, samt Kappe, unterwegs und feierten ausgelassen den Schulstart…wirklich drollig anzusehen die Kleinen und das Treiben ☺️

Und jetzt noch einmal kurz auf die Stadtmauer zurückgekommen, da mussten wir selbstverständlich auch noch einmal hoch. Für 3€ / Person kann man sich die schmalen Treppen hocharbeiten und dann ein wenig darauf spazieren gehen. Ein „Touri-Must-Do“, der wir in unserer Tallinn-Euphorie zum Opfer fielen…Kann man machen, muss man aber eigentlich auch nicht, von unten ist’s auch schon super anzusehen 🙂

Was man aber schon machen sollte, ist sich den Stadtteil Kalamaja genauer anzuschauen. Wir schlenderten zunächst über das Gelände des Turg Marktes, der neben frischem Obst, Gemüse, Fisch und Fleisch auch eine Vielzahl von Essensständen und anderen Krimskrams bietet. Echt ein cooles Angebot, und gerade auch der Aussenbereich lohnt zu erkunden, denn hier verstecken sich noch weitere kleine Gastro’s in einer coolen Umgebung.

Und wiederum gleich angrenzend an dieses Gebiet, liegt das sogenannte „Creativity Lab“, eine Ansammlung hipper Läden und cooler Streetart. Jausa, das ist ja mal genau unser Ding! Und da Bilder mehr als tausend Worte sagen, haben wir auch wieder ordentlich gesnipped:

Eine Gin Destillerie inklusive Bar war uns bereits beim ersten Mal vorübergehen aufgefallen und als wir erneut daran vorbeikamen, sprach uns vor dem Eingang stehend ein netter Typ an, ob wir nicht mal nen geilen Gin trinken wollen? Geiler Gin? Na klar, da kamen wir doch mal sogleich ins Gespräch, und im Laufe dieses stellte sich der nette Kerl auch noch als Besitzer des Ganzen heraus. Die Distillerie gibt es erst seit 18 Monaten, doch in dieser kurzen Zeit haben sie bereits massig Preise für ihre Gins eingeheimst und sogar gleich in beiden Jahren Gold in dem „Worldcup der Gin’s“ geholt – Hut ab, das mal ne fette Leistung! Na klar mussten wir den Winner Gin auch probieren! Und in der Tat, er hatte wirklich nicht zu viel versprochen, der Gin-Tonic schmeckte einfach…wie sollen wir’s sagen…sehr geil!!!… dazu noch das Ambiente und die späte Nachmittagssonne: Life is so so good to us! Zum Abschluss musste natürlich auch noch gleich eine Buddel als Erinnerung an Tallinn und diesen chilligen Stopp mitgenommen werden…wir freuen uns jetzt schon wie Bolle, den irgendwann mit dieser tollen Erinnerung genüsslich zu schlürfen 🙂

Die vegetarische Küche hat Estland, und gerade auch das moderne Tallinn, unseres Wissens noch nicht wirklich erreicht. Viele der angebotenen Gerichte, waren dann doch fleischlastig und Alternativen dazu eher gering. Deswegen brauchten wir auch ein wenig Zeit, um einen passenden Spot fürs Abendessen zu finden. Letztendlich landeten wir wieder direkt im Turk Markt, an einem der Essenstände. Dort gab es auch einen vegetarischen Fast Food Stand…Beyond-Meat Wraps, dazu Süßkartoffel Fries – baam, genau das Richtige nach einem ganzen Tag bummeln durch Tallinn mit nicht wenigen Kilometern 🙂

Tag 125: Ade du kleines, liebenswürdiges Hiiumaa – Next Stop: Tallinn

Und wieder wachten wir mit einer traumhaften Aussicht auf und starteten den Tag damit, diese in aller Ruhe beim Frühstück im Bett zu genießen… hach wie herrlich ☺️

Bevor wir Hiiumaa verließen, machten wir noch einen letzten Stopp am Leuchtturm von Tahkuna. Ja, dieses kleine Hiiumaa hat ganz schön viele Leuchttürme 🙃 Aber diesmal legten wir den Stop nicht des Leuchtturms wegens ein, sondern um einem Denkmal, welches für die Opfer der Fährkatastrophe „Estonia“ errichtet wurde, zu besuchen. Viele werden sich sicherlich noch erinnern…die Estonia war 1994 auf dem Weg von Tallinn nach Stockholm bei einem schweren Sturm gesunken und hat 852 Menschen das Leben gekostet. Damals hatte die Bugklappe den 10 Meter hohen Wellen nicht standgehalten und war bei voller Fahrt abgebrochen, was dazu führte dass das 155m lange Schiff binnen einer Viertelstunde vom Radar verschwand, eine viel zu kurze Zeitspanne für die meist schlafenden Passagieren sich zu retten.

Der Ort an dem dieses Denkmal errichtet wurde, ist hier gewählt worden, da dieses der nächste auf estnischer Seite zu der Unglücksstelle des versunken Schiffes ist. Ein besonderes Anliegen dieses Males war es, den gestorbenen Kindern der Katastrophe zu Gedenken. Bei schwerem Sturm, wie er in der Nacht des 28.9.1994 herrschte, läutet die schwere Glocke von alleine um den Opfern zu gedenken. Was muss das für ein gespenstisches und Gänsehaut erzeugendes Schauspiel sein. Wir sind zutiefst beeindruckt von diesem Denkmal und finden es zudem sehr gelungen umgesetzt!

Und nun hieß es langsam „Good bye“ sagen von dieser tollen, kleinen Insel Ostseeinsel, die wir mega chillig fanden und zum Entschleunigen wärmstens empfehlen können! Als nächstes wartete dann die Fähre zurück aufs estnische Festland auf uns. Da wir etwas zu früh am Start waren und der Ticketschalter noch nicht wieder besetzt war, kauften wir das Ticket, vor der verschlossenen Schranke stehend, online. Nur wenige Sekunden nachdem die Transaktion online abgeschlossen war, erkannte die Kamera bereits unser Kennzeichen und öffnete die Schranke automatisch. Das ging mal Pfeilschnell! Wenn man da an das Theater am Ticketautomaten für den Syltshuttle denkt… himmelweiter Unterschied und mal wieder ein Paradebeispiel wie viel weiter die baltischen Länder in Sachen Digitalisierung bereits sind.

Nach 75 Minuten Fahrzeit machte die Fähre in Rohuküla fest und wir nahmen Kurs auf Estlands Hauptstadt Tallinn. Da es jedoch schon etwas später war wollten wir nicht mehr in die Stadt hinein fahren und suchten uns stattdessen wieder einen schönen RMK Campingspot aus. Wow! Wir können diese Plätze und die App wirklich nicht genügend loben und auch weiterempfehlen! Am Abend zog dann noch ne ganz gut steife Prise auf, und Dorphine so nah an der Küste stehend, wurde immer wieder kräftig durchgeschüttelt. Dazu das Rauschen der nur wenige Meter entfernten Ostsee … also mal ehrlich, viel muggeliger gehts doch kaum noch, oder?☺️

Tag 123 & 124: Die Insel Hiiumaa

Das nächste Ziel auf unserer Reise sollte die kleinere und nördlich von Saaremaa liegende Schwesterinsel Hiiumaa werden. Perfekt, dass es eine Fährverbindung zwischen den beiden Inseln gibt, nicht ganz so perfekt jedoch wenn man sich wie wir vorher nicht informiert und erst beim Fähranleger herausfindet, dass die Fähre nur zweimal am Tag, morgens und abends, fährt 😆 So gewannen wir einen zusätzlichen sieben stündigen Aufenthalt auf Saaremaa. Hmm… genügend Zeit um mal wieder die Dachbox zu öffnen und das Revival der „Dicken Decke“ zu feiern 🥳, denn so langsam wird es Nachts doch auch schon wieder etwas frischer in Dorphine und Twiggy fordert zudem auch einen, teils nicht unerheblichen, Deckenanteil ein, so dass eigentlich irgendwo immer ein Stückchen fehlt. Bei der Gelegenheit brachte Mario auch gleich die nächsten Ländersticker auf der Dachbox an – echt ne coole Sammlung die wir da mittlerweile haben 😃

Das Projekt Dachbox-Reorganisation abgeschlossen, war uns nach etwas süßem zumute…am besten ein leckeres Stückchen Kuchen. Ein nettes Café mit Free Wifi, das wäre es doch! Klitzekleines Problem an der Sache, auf Saaremaa sind Cafés, zumindest außerhalb des Städtchens Arensburg, eher spärlich gesät. Das muckelige Café direkt am Fährhafen öffnete erst 2021 wieder, und eine als Café auf Google geführte Mühle ein paar Kilometer weiter, war ne Touritrap und verkaufte nur Souvenirs und Brot…Da half es nur den Umkreis zu vergrößern… etwa 45 Minuten weiter weg sollte es ein süßes, von einer Großmutti geführtes Café geben, also nahmen wir Kurs darauf… leider auch geschlossen…Och menno. Wir wurden zwar in der Nähe doch noch fündig, aber so ein kleines, romantisches Inselcafe wie es in Vorstellung sein sollte, war es dann leider auch nicht…na ja, zumindest wurde der Heißhunger auf etwas Süßes erst einmal gestillt 🙃

Am späten Nachmittag regnete es sich dann auch noch richtig ein, und so verbrachten wir die restliche Wartezeit damit, es uns in Dorphine gemütlich zu machen und im kleinen Fährhafen das „free Wifi“ anzuzapfen. Um 19 Uhr war es dann endlich so weit, wir stachen in See!

Obwohl die kleine Insel nicht weit entfernt, erreichten wir erst 65 Minuten später Hiiumaa, da wegen der Fahrrinne einen riesen Bogen gefahren muss. Drüben dann angekommen, der Regen ist mittlerweile noch stärker geworden, machten wir uns sogleich auf den Weg zu einem der RMK Campingspots auf. Auch dieser war wieder spitze ausgestattet und bot alles, was das Camperherz begehrt 🙂…nur an ein Lagerfeuer war bei dem andauernden Regen nicht mehr zu denken.

Der Regen trommelte die ganze Nacht auf Dorphines Dach, dann, am nächsten Morgen, begrüßte uns jedoch die Sonne wieder🙃 Nachdem wir eine Kleinigkeit gefrühstückt hatten, starteten wir unsere Erkundungstour von Hiiumaa mit einem Besuch des Leuchtturms von Kõpu. Der Leuchtturm wurde bereits 1531 für die Hanse erbaut und ist derzeit der drittälteste, noch betriebene Leuchtturm der Welt! – Wow 😮 – (der älteste der Welt noch in Betrieb, steht übrigens in Spanien) Da wollten wir hoch! Mit nur 3€ Eintritt pro Person ein fairer Preis wie wir fanden, erklommen wir das steile und schmale Treppenhaus des alten, sehr massiven Bauwerkes. Mega cool!

Da der alte Leuchtturm nicht unmittelbar an der Küste gebaut wurde und damit bei Nebel schlecht sichtbar ist, musste in 1874 ein weiterer errichtet werden. Der Leuchtturm Ristna steht 10 Kilometer weiter und dient auch noch heute als zusätzlicher Wegweiser. Er ist jedoch bei weitem nicht annähernd so spannend wie sein älterer Gefährte und dementsprechend kurz fiel unser Stop dort auch nur aus. Jedoch gab es ganz in der Nähe einen etwas unscheinbaren Waldweg, mit dem Hinweis „Surfers Paradies“, und das weckte natürlich unsere Neugierde! Neben wunderschönen Wildcampingspots entlang des Waldweges und direkt an der Küste liegend, entdeckten wir auch das angepriesene Surfers Paradies, und joa… schon sehr lässiger anmutender Küstenabschnitt, leichte Brandung, ein paar kleine Bretterbuden zum einmieten und auch eine coole (leider auch bereits geschlossene) Beachbar, zudem super Wind…Paradies, da ist gewiss etwas dran 😃

Auf dem Weg zurück durch den kleinen Waldweg hatten wir sehr große Freude beim durchfahren der Pfützen. Moment mal, das wäre doch eigentlich eine perfekte Slow-Mo Aufnahme! Gesagt getan!

Yepp…genau, da kommt das Kind in uns durch… mit so einem tollen Quatsch vertreiben wir uns auch gerne mal die Zeit und haben dabei noch richtig viel Spaß 😃 Und das Beste ist, selbst wenn man den Radius des Spritzwassers dann doch leicht unterschätzt🤣… trockene Wechselklamotten liegen stets parat im Bulli😃

Von so viel Action und Lachen bekommt man selbstverständlich dann auch wieder etwas Hunger. Das kleine, fancy und mit Liebe zum Detail eingerichtete Fisch Restaurant „Kala Ja Võrk“, im Jachthafen von Kärdla liegend, mit einer preislich etwas gehobeneren Speisekarte, war schnell gefunden. Binnen kürzester Zeit avancierte es zu Twiggy‘s neuem Lieblingslokal, nämlich als der Kellner mit der Speisekarte kam, brachte er für sie nicht nur einen Napf mit Wasser, sondern auch noch eine Dose mit Hundeleckerlies mit – Wow – mega nett! Uns hat es auch sehr gut geschmeckt, wenn auch die Portionen gern ein kleineubisscheb größer hätten sein dürfen..aber so ist das nun mal, höhere Preise = übersichtlichere Portionen😁

Fertig mit dem Essen, war der Plan nach vier Nächten Wildcamping, wegen Abwasch etc, mal wieder einen Campingplatz anzufahren, doch so geil war das Angebot irgendwie nicht, und zudem geisterten uns noch die spitzen Spots von heute Morgen im Kopf herum. Glücklicherweise konnten wir im Yachthafen von Kärdla gegen eine kleine Gebühr duschen, womit ein Campingplatz obsolete wurde und wir uns zurück zum Surfer Paradies aufmachten. Der dann von uns auserwählte Spot war, ziemlich genau unserer Erwartung entsprechend, ein wahrer Ostsee-Traum 😃

Tag 122: Ein Küstenhike

Was für ein wunderbares, und doch auch so einfaches, „Luxusleben“ wir doch zur Zeit genießen dürfen ☺️ Nur wenige Meter von uns das Meer entfernt, die Sonne im Gesicht, frühstückten wir auch an diesem Morgen im Bett – unbezahlbar – sind nicht gerade die einfachen Dinge im Leben, die vielleicht Schönsten? Haach wie herrlich!

In va. 300-400 Meter Entfernung zu unserem Wildcampingspots stand ein Leuchtturm und genau diesem beschlossen wir zunächst einmal einen Besuch abzustatten. Der Leuchtturm von Sörve, und dieser ist definitiv imposant und toll anzusehen. Um hinauf zu kommen, hätte es jedoch 10€ für uns beide gekostet, dass war es uns dann doch nicht so ganz wert und so erfreuten wir uns der tollen Landschaft ringsum und beließen es, anstelle von oben, bei bestaunenden Blicken von unten 🙃.

Des Weiteren hatten wir uns noch sportliche Ziele für den Tag gesetzt! Einmal rund um die Landzunge von Harilaid war der Plan zu gehen, ein Hike, teils durch Dünenlandschaft, teils entlang des Strandes, mit immerhin etwas über 11 Kilometer, da schaun wir doch mal. Nach einer zunächst weiteren zornigen, kilometerlangen Schotterpiste – was die arme Dorphine doch alles mitmachen muss 😬 – erreichten wir den Besucherparkplatz und machten uns sogleich auf die Wanderschaft…anfangs mit Meeresblick jedoch ein kleines bisschen vom Ufer entfernt, dann immer näher an den Strand heran, bis wir den im Meer stehenden Kiipsaare Leichtturm erreichten. Von da an den auf der anderen Seite der Landzunge, zumeist am Strand entlang, wieder zurück. Alles in einem ein prima Hike und sogar mit dem Wetter hatten wir mal wieder riesiges Glück. Trotz vieler dunkler Wolken um uns herum, begann es erst leicht zu tröpfeln, als wir nach etwa 3 Stunden wieder bei Dorphine angelangt waren 😃

Als nächstes legten wir noch einen kurzen Tankstopp – im back to the 70th Stil 🙃 – ein. Was für eine geile Vintage Zapfsäule – noch mit mechanischem Laufwerk – oder? Wir stellten uns die Frage, ob diese wohl geeicht sei? 😆

Zu guter letzt musste natürlich noch ein guter Wildcampingspot für die Nacht her! Auch hier nutzten wir wieder die RMK App und fanden eine Reihe von super ausgestatteten, fantastisch liegenden Campingsites. Wir können diese App und die Initiatoren (sind übrigens vom staatlichen Forst Management) gar nicht genug loben, wirklich toll was einem hier alles umsonst zur Verfügung gestellt wird! Umso trauriger, wie einige Leute diese tollen Plätze teils hinterlassen…es kann doch nicht so schwer sein, seinen Müll wieder mitzunehmen…hat vorher in Tasche gepasst, passt auch nachher, oder?! Nützt ja nichts, Tüte raus und um uns herum erst einmal etwas Müll zusammengesammelt…zum Nachmachen empfohlen, wenn es doch leider einige Schwachköpfe einfach nicht raffen…so eine Ignoranz macht uns echt wütend😤

Da es auch hier wieder Holz für Lagerfeuer bereitgestellt wurde, nutzten wir natürlich die Gelegenheit und machten erneut ein Feuer. So wurde auch dies wieder ein sehr muckeliger Abend, wo auch der ein oder andere S‘More zu späterer Stunde dann noch verhaftet wurde – und wir genossen es ein weiteres Mal in vollen Zügen, hier an so einem tollen Ort sein zu können!

Tag 121: Ahoi Saaremaa

Der Abend am Lagerfeuer bereits bewölkt jedoch noch trocken, trommelte der Regen Nachts ein weiteres Mal auf Dorphine‘s Dach und diesmal war auch der Morgen noch ziemlich Grau und verregnet. So machten wir das Beste draus und frühstückten erst einmal gemütlich im Bett ☺️ Als so langsam der Regen nach ließ, brachen wir auf zu unserem ersten Ziel des Tages, den Sandstein Höhlen von Allikukivi. Perfekt um dem Nieselregen etwas zu entkommen. Die Haupthöhle ist 33 Meter lang und bietet ein Zuhause für zwei Fledermausarten. Wir brauchten einen Moment um den Eingang der Höhle zu finden, dieser versteckt sich nämlich hinter einer kleinen Hobbittür im Hang. Witzig!

In der Höhle selbst herrscht völlige Dunkelheit und so scheiterte der Versuch mit dem Handy Licht ins Dunkle zu bringen auch kläglich. Half alles nichts, nochmal kurz zum Bulli, mit unser Taschenlampe bewaffnet und siehe da, gleich viel besser. Auch in dieser Höhle haben sich schon viele in den Wänden mit ihren Initialen, Liebesschwüren und Botschaften im weichen Sandstein verewigt. Echt ein ganz cooler Zwischenstopp, nur sollte man beim Höhlen erforschen bloß etwas auf seinen Kopf aufpassen….Ach, und Fledermäuse haben wir, zu Sina‘s Glück, keine angetroffen 🙃

Als nächstes Ziel wurde die in der Ostsee vorgelagerte Insel Saaremaa angepeilt. Dort sollte es, laut Hörensagen, tatsächlich noch ein bisschen entspannter zugehen, als bereits im Rest von Estland. Schwer zu glauben, denn bis jetzt kommt uns Estland mega chillig vor. Die Fährfahrt abgehend von Virtsu dauert exakt 27 Minuten und kostete für zwei Personen samt Bulli nur knapp 15 Euro – sehr cool!

Und Glück mit dem Wetter hatten wir auch mal wieder, denn um so näher wir uns der Küste näherten, desto mehr hellte es sich auf. Auf der Fähre konnten wir dann, mit gutem Blick auf Saaremaa, schon wieder blauen Himmel und Sonne genießen 😊

Auf der Insel angekommen, machten wir zunächst einen kleinen Zwischenstopp, direkt an dem Parkplatz eines Meteoritenkraters gelegen, um eine Kleinigkeit zu essen. Na klar mussten wir uns anschließend auch noch selbst ein Bild des Kraters machen. Dieser Meteoriteneinschlag ist tatsächlich der „jüngste“ der Neuzeit in Europa, das heißt konkretc dieser hier ist „erst“ vor ca. 3500 Jahren eingeschlagen. Der Durchmesser des Kraters beträgt satte 110 Meter, die Tiefe etwa 20m… Halleluja, das muss aber mal mächtig gekracht haben. Und noch ein Fun Fact: Estland macht nur 0,014% der Erdoberfläche aus, hat aber 4% der totalen Meteoriteneinschläge in der Geschichte abbekommen. Scheinbar sind nicht nur wir Fans dieses Landes 🙃

Das Zentrum von Saaremaa heißt Arensburg und sollte unser nächstes Etappenziel werden. Das kleine Städtchen verfügt u.a. über eine alte Burganlage, die in einem spitzen Zustand und für jeden frei zugänglich ist (nur wenn man in das Museum in der Burg möchte, muss man Eintritt zahlen). Wir machten einen entspannten Abendspaziergang ringsum und direkt auf der begrünten, alten Burgmauern und übersprangen bei bester Laune sogleich noch die Zwischenräume – juchee🙂.

Und da wir uns ja auf einer Insel befanden, wollten wir zum Abendessen mal verwöhnen lassen und Fisch Essen gehen, und so kehrten wir noch in einem schicken und kleinen, zum mini Hafen gehörenden, Fischrestaurant ein. Und es hat sich gelohnt, es war wirklich sau lecker!

Wir verließen Arensburg erst als die Sonne schon recht tief am Himmel stand und erreichten den für die Nacht auserkorenen Wildcampingspot auch erst bei eingehender Dämmerung. Und ein weiteres Mal – Wow! – Was für ein mega toller Spot! Unmittelbar am Meeresufer des Rigarischen Meerbusen konnten wir parken (unglaubliche 4 Meter trennten uns nur vom Wasser), mit Blick auf den Sõrve Tuletorn Leuchtturm, mehr geht eigentlich nicht😊…vom Bett aus liegend, aus dem Seitenfenster schauend, lauschten wir noch ein wenig dem seichten Geplätscher der kleinen, anlandenden Wellen und ließen so einen weiteren tollen Tag ausklingen🙌🏼

Tag 120: Good bye Latvia – Estonia here we come!

Auch wenn wir den Spot, direkt an der Düne der Ostseeküste liegend, echt sehr lieb gewonnen hatten, so war nach 3 Tagen Sabbatical Kurzurlaub 🙃 die Zeit zum Weiterreisen gekommen, denn es gibt schließlich noch viele andere tolle Orte und coole Spots zu entdecken. Nur eine Stunde Fahrzeit später überquerten wir schon die Grenze zu unserem nächst bereisenden Land, Estland – Yiepiehh! Das nunmehr unglaublich 12. Land auf unserem Trip und wieder eines, das keiner von uns Reisenden vorher bereist hat – so freuten wir uns richtig dolle, da wir bereits auch so viel tolles über Estland gehört hatten ☺️

Unser erster kleiner Zwischenstopp in Estland sollte die Stadt Pärnu werden. Das kleine Küstenstädtchen soll sowohl über einen schönen Strand, als auch über eine ganz schnuckelige Altstadt, verfügen. Und da wir ja bekanntlich gerade erst vom Strand kamen, entschieden wir uns, ein wenig durch die Altstadt zu schlendern. Nachdem wir Dorphine geparkt hatten, erreichten wir nach ein paar Gehminuten dann auch das Zentrum, durch deren Mitte einmal mehr die Fußgängerzone läuft. Echt auch wieder ein ganz entspannter, netter und unaufgeregtes Örtchen!

Als sich der kleine Hunger so langsam mal wieder meldete, machten wir Halt in dem kleinen Restaurant „Poisi Eine“. Bereits im Vorübergehen hatte es uns die niedliche Veranda angetan, und da es uns mal wieder nach etwas „Ungesundem“ lüstelte, waren wir hier an der richtigen Adresse 🙃 Neben Wraps, Burgern und Fish & Chips hatten sie zwar auch noch Poke Bowls auf der Karte, aber der Entschluss stand fest, heut siegt der Imbiss Snack 😬

Ne große Portion Fish & Chips für Mario, für Sina nen Wrap und ne Portion Süßkartoffel-Pommes…Puuh, war doch ganz schön fettig und lag ziemlich fies im Magen….Also! – nach dem Schweinkram erst einmal etwas Bewegung. Da kam der 30 Minuten entfernte Rannametsa–Tolkuse Hike doch genau richtig! Auf einem 2,2km langen Rundweg geht es zunächst durch einen Kiefern Wald zu einem 18 Meter hohen, auf einer Düne liegendem, Aussichtsturm, welchen wir na klar auch gleich hinaufstiegen.

Weiter ging es dann über Holzpfade durch eine Moorlandschaft. Wusstet ihr, das unter anderem auch Cranberries auf dem Moor gedeihen und wachsen? Wir bis dato nicht, so probierten wir doch gleich einmal frisch vom Moor…huiii, die kleinen Beeren waren allerdings ganz schön sauer😆 Schon beeindruckend wie abwechslungsreich sich eine Landschaft nur schon auf so einem Mini Hike von etwas mehr als 2km gestalten kann…vom Kiefern Wald, auf eine riesige Sanddüne, dann durchs Moor und wieder zurück in den Wald. Es war auf jeden Fall ein rundum schöner und interessanter Verdauungsspaziergang 🙂

Von der „Gandalf der Blaue“ Crew welche wir in Litauen trafen, hatten wir von App Namens “RMK” erfahren, eine Art Estländischem Park4night, in der die vom Staat unterhaltenen Wildcampingspots (ähnlich wie in Schweden, gibt es diese auch in Estland) eingezeichnet sind. Super Tipp und vielen Dank an die 2!Schon den eben beschriebenen Hike hatten wir auf diese Weise gefunden, sowie auch unserem dann folgenden Übernachtungsplatz verdankten wir dieser wirklich tollen und nützlichen App!! Rund um das Ufer des Rae See’s waren mehrere Spots zum Campen oder Zelten eingerichtet worden. Alle verfügten über eine eigene kleine Feuerstelle und wie auch schon in Schweden wurde sogar Brennholz kostenlos zur Verfügung gestellt. Eine Trockentoilette, ein schöner Spielplatz und ein Steg samt Badeleiter waren ebenfalls vorhanden. Echt der Hammer!!! Estland ist definitiv auch ein (Wild-) Camper Paradies! Natürlich wollten wir diese super Chance nutzen und den Abend erneut gemütlich an einem Lagerfeuer ausklingen lassen. Zack die Allzweckwaffe „Blaue Ikeatüte“ geschnappt und etwas von dem bereitgestellten Holz eingepackt. Ein pfiffiger Holzspalter stand ebenfalls noch bereit, welchen Mario na klar auch sogleich einmal ausprobieren musste. Das Fazit: Eine echt smarte Lösung! Funktioniert super und ist lange nicht so gefährlich wie eine Axt.

Und nur kurze Zeit später loderte das Feuer auch schon- haach wie herrlich! ☺️

Tag 118 und 119: Ein Mini Sabbatical Ostseeurlaub

Da uns der Spot an diesem sensationell und idyllisch gelegenen Ostseeabschnitt so gut gefiel, zudem der Preis bei dieser Lage auch unschlagbar war, beschlossen wir zwei weitere Tage zu bleiben. Praktisch ein Mini Sabbatical Ostsee Urlaub 🙂

Bei strahlendem Sonnenschein vertrieben wir uns den Tag zunächst mit Lesen und Blog Schreiben – ooh, wie schön entspannend ist das hier denn büdde🙌🏼. Dann machten wir uns auf und erkundeten zu Fuß ein wenig die Umgebung. Nicht weit entfernt fanden wir einen relativ kleinen Supermarkt, der jedoch überraschend gut sortiert war. Wir kauften ein paar Lebensmittel, ein bisschen Gebäck für den Nachmittag und einen Ball zum Buffern, mit der Aufschrift „Empfohlen von Paul Breitner“😃, nahmen wir auch gleich noch mit. Dieser bekam sogleich am Strand seinen Einsatz, wo es doch auch ein so cooles Tor, aus Treibholz und Fischernetzen, gab 😃 Wir hatten definitiv unseren Spaß und fühlten uns danach auch gut vorbereitet, um dem HSV in der nächsten Saison den Aufstieg zu ermöglichen 😜

Noch eine Runde Paddleball, unser neuer Rekord liegt bei 127 Ballwechseln, und dann stützte Mario sich zum zweiten Mal seit unser Ankunft in die Wellen der frischen Ostsee. Uijuijui… Twiggy und Sina fröstelten schon beim zuschauen 😬

Selbstverständlich sollte der Genuss nach unseren sportlichen Betätigungen auch nicht zu kurz kommen. Mario holte mal wieder die kleine Handkaffeemühle samt der Kaffeebohnen aus Graz und die schnuckelige Schraub-Espresso Kanne heraus, welche Sina ihm zum Geburtstag geschenkt hatte. Und der etwas mehr Aufwand für die Zubereitung lohnte sich, denn jetzt wo der Mahlgrad langsam besser justiert ist, schmeckt so ein handgemachter Espresso doch gleich noch viel besser!

Am zweiten Tag war das Wetter dann etwas durchwachsener und man merkte, dass so langsam der Herbst seine Akzente setzt. Ziemlich bewölkt, teilweise etwas stürmisch, die Temperaturen doch ohne Sonne auch bereits merklich kühler und hin und wieder gab‘s auch den ein oder andere Regenschauer. Machte aber überhaupt nichts, denn wir machten es uns mal so richtig in Dorphine mit Lesen, Blog Schreiben und auch immer mal wieder etwas Schlummern, muckelig 😊 Am Abend klärte der Himmel dann auf und wir wurden bei unserem Abendspaziergang am Strand mit einem fantastischen Panorama am Horizont belohnt – Einfach nur Wow!!!😯

Tag 117: Die Gutmannshöhle, Cesis und zurück an der Ostseeküste

Zwar hatte es die ganze Nacht, teils heftig, geregnet, doch als wir am Morgen aus dem Bulli kamen, hatte es bereits wieder aufgehört – yay! Sollten wir mal wieder Glück gehabt haben und von dem riesigen Regengebiet, welches gerade über Lettland und das Nordbaltikum zog, nur in der Nacht etwas abgekommen haben?! So ganz trauten wir dem Frieden noch nicht und beschlossen statt des 1,5 Stündigen Hikes zur Gutmannshöhle, dann doch lieber mit Dorphine zum dort liegenden Besucherparkplatz zu fahren.

Die Gutmannshöhle ist die größte Grotte in den Baltics, sowie die größte Höhle Lettlands. Aber eigentlich ist sie nicht nur wegen ihrer „Größe“ ein beliebtes Touristenziel – denn objektiv betrachtet, ist sie nicht sonderlich groß – das eigentlich coole an der Höhle ist, dass die Wände, welche aus sehr weichem Sandstein sind, von Menschenhand mit Initialen oder Liebesbotschaften versehen wurden und auch noch immer werden – Quasi Höhlenmalerei der Neuzeit.

Anschließend stiegen wir noch die unendlich scheinenden hölzernen Stufen, seitlich zur Höhle und equivalent zu 22 Stockwerken, empor…puuh, seit wann ist Lettland eigentlich so hügelig?! 😆 Danach wanderten wir gemütlich zurück zu Dorphine und fuhren unseres nächsten Ziels, die kleine Stadt Cesis, an.

Cesis liegt in mitten des Gaujas Nationalpark und ist ebenfalls ein nettes, unaufgeregtes, jedoch auch hübsch anzusehendes, kleines Städtchen. Auch hier gibt es viele, teils noch nicht restaurierte, ältere Holzhäuser, eine gut restaurierte Kirche, ein paar kleine Lädchen und Gastronomie ist auch ganz gut vertreten. Und wenn man sich ganz langsam 1 – 1,5 Stunden treiben lässt, hat man eigentlich auch das meiste des historischen Zentrums mitgenommen.

Nachdem wir das Städtchen etwas erkundet hatten, aßen und tranken wir in einem kleinen und netten Café direkt am Dorfplatz gelegen noch eine Kleinigkeit… und auch hier war es mal wieder yummy, der Kaffee super lecker, und zudem herrschte eine entspannte Atmosphäre🙌🏼

Nachdem wir das Städtchen verlassen hatten, war der Plan einen nahegelegenen, sich richtig gut anhörenden und super gut bewerteten Campingplatz anzufahren – gesagt, getan – Nachdem wir einen Rundgang über den Platz gemacht hatten, beschlossen wir, uns doch einen anderen Spot zu suchen. Der Platz war wirklich toll, sehr gepflegt und auch direkt wieder an einem See gelegen, aber für unseren Geschmack dann irgendwie doch schon etwas zu „Deutsch“… nicht sonderlich voll, doch überwiegend von Deutschen Campern besucht, und eine sehr disziplinierte und strikte Ordnung…da fehlte uns etwas, zu wenig „free Style“ und dafür hat man einfach zu viele weitere tolle Angebote in der Umgebung. Eine ordentliche Pulle lokal gebrautes Bier, welches vorne an der Rezeption verkauft wurde, kam aber dann doch noch mit, ehe wir wieder von dannen zogen – stay tuned 😊

Und so beschlossen wir erneut an die Ostsee zu fahren. Und obwohl es auf der Fahrt teils heftig regnete, strahlte uns die Sonne an, als wir die Küste erreichten – Boah, was haben wir nur immer für ein Glück mit dem Wetter ☺️

Wir fanden einen richtig schönen „Parkplatz“ direkt neben einem Campingplatz gelegen , unmittelbar am Strand der Ostsee, mit einem spitzenmässig ausgestattetem Toilettenhäuschen, Abfalleimern und sogar einer Süßwasser Fussdusche – Hammer geil!!!

Am frühen Abend kam dann doch noch der Betreiber des anliegenden Campingplatzes und informierte uns, dass auch dieser „Parkplatz Spot“ dem Campingplatz angehöre und unter anderen auch für (lokale) Kitesurfer so eingerichtet wurde. Diese können dann dafür eine kleine tagespauschale, Park- und Nutzungsgebühr der WC‘s, von nur 4€ – direkter am Meer parken und haben, das Meer direkt voran, alles am Start, super Sache!! Nachdem Mario etwas mit ihm gefeilscht hatte, konnten wir uns auf 12€/ Nacht für uns plus den Van einigen. Und wir konnten zudem auch die super ausgestattet Sanitäranlage des Campingplatzes und Küchenzeile mit benutzen. Was für ein mega geil gelegenerer Spot und zudem auch mega fairer Deal!

Dann zum Abendessen gab es heute, seit langem mal wieder, einen leckeren Salat und dazu …. tattarata: Das „kleine“ lokale Bierchen 😁 Herrlich! Und nicht nur die Flasche war cool, es schmeckte auch noch ziemlich gut 😋

Nach dem Essen machten wir uns dann noch zu einem langen Spaziergang am Strand auf. In der untergehenden Sonne schlenderten wir den nahezu menschenleeren Ostseestrand entlang und waren erneut sehr happy, an was für einem sensationellen Fleckchen Erde wir hier mal wieder gestrandet waren. Echt mega peacig!!!

Zurück bei Dorphine, machten wir es uns im Cockpit mit Drinks und Musik gemütlich, während direkt vor uns in ca. 30m Entfernung liegend, die Brandung rauschte. Weiter draußen auf der Ostsee wütete ein Gewitter, was aus der Entfernung ein faszinierendes Naturschauspiel war… schon krass was für derbe Blitze da teilweise durch die dunkle Wolkenfront schossen 😯

Tag 116: Schafft Riga es in die Liga unserer tollen Städte?

In der Nacht hatte es bereits angefangen zu tröpfeln und eigentlich hatten wir uns seit langem mal wieder auf einen Regentag eingestellt, doch am Morgen blieb es dann wider Erwarten doch trocken 😃 Wir frühstückten noch gemütlich, wie so oft gab es den von uns lieb gewonnen Joghurt-Haferflocken-Obst Mix, und machten uns dann auf den Weg in Richtung Lettlands Hauptstadt, Riga.

Lettland, ungefähr die Fläche von Bayern, jedoch nur etwa 1,9 Millionen Einwohner, hättet ihr es gewusst? In Relation dazu hat Bayern ca. 13 Millionen Einwohner. Wow, was für ein verhältnismäßiger Unterschied das doch ist. Etwas mehr als 80% der Flächen werden zu etwa gleichen Teilen für Land- und Agrarwirtschaftliche Zwecke genutzt. In Riga leben sage und schreibe fast 700,000 Menschen, also mehr als 1/3 der Gesamtbevölkerung. Diese Fakten fanden wir zumindest schon mal ganz spannend 🙂

Auch für die Stadtbesichtigung Rigas wollten wir wieder den „Blauen Blitz“ und „Omi“ vom Paulchen lassen und so parkten wir Dorphine auf einem eingezäunten und gut bewachten (ja, man mag es nicht glauben, aber Riga ist berühmt berüchtigt für WoMo Aufbrüche) zentrumsnahen Parkplatz.

Schnell hatten wir die Altstadt erreicht und cruisten mit unseren Drahteseln durch die ziemlich holprigen Kopfsteinpflaster Straßen. Mmmh…Auch nach längerem Umherfahren wollte der Funke irgendwie nicht so richtig überspringen…Wir waren jedoch nicht enttäuscht, die Stadt hat definitiv auch ihre schönen und charmanten Seiten….aber wir konnten nicht so richtig warm mit ihr werden… kein Drama, is dann halt mal so. Dazu sei angemerkt, dass wir einfach auch schon so viele und mega schöne Städte auf dieser Tour besichtigen durften, und da hat es halt auch mal die eine oder andere Stadt etwas schwerer mit uns🙂

Vielleicht lag es auch daran, dass wir mittlerweile etwas hungry waren?? Also suchten wir uns via Google Maps eine Location die gute Bewertungen als auch vegetarisches im Angebot hat. Fündig Wurden wir in Form einer japanischen Ramen Bar. Die Suppe dort war dafür total unser Ding und prima Wifi gab es auch zudem auch noch 😃 Zum Nachtisch teilten wir uns dann noch zwei Mochi, ja genau die kleinen, runden, mit Eiscreme gefüllten, japanischen Reiskuchen, und das Geschmackserlebnis war perfekt 😋

Wir nahmen, nun gut gestärkt, nach dem Essen einen erneuten Anlauf und setzten den Ritt auf unseren heißen Öfen😁 durch die City fort…und auch mit dieser zweiten Chance, hat es Riga nicht geschafft besondere Emotionen bei uns zu wecken oder Akzente zu setzen. Und als es zu guter Letzt auch noch anfing zu regnen, beschlossen wir zu Dorphine zurückzukehren und Riga nach einem ca. 6 stündigen Besuch „Tschüss„ zu sagen.

Unser nächstes Ziel sollte der Gaujas Nationalpark werden und diesen erreichten wir dann auch bei langsam eingehender Dämmerung. Ein abgelegner Waldparkplatz war gefunden und diente als Übernachtungsspot. Und als wir es uns im Bett bequem gemacht hatten, begann der uns während Fahrt bereits begleitende Regen, stetig und immer doller werdend auf Dorphines Dach seinen gleichmäßigen Rhythmus zu trommeln…. haach, wie ist das doch mal wieder gemütlich 😊

Tag 115: Oh, jetzt kommt Kuldiga

Nachdem Mario noch ein letztes Mal in dem schönen See schwimmen war, wir gemütlich frühstückten, bezahlt und den netten Betreibern des Platzes auf Wiedersehen gesagt hatten, entschieden wir uns spontan doch einen Abstecher nach Kuldiga zu machen. Das kleine Städtchen gehört mit zum UNESCO Weltkulturerbe, und hätten wir nicht diesen Reisezeitluxus, hätte es vermutlich anderen Route weichen müssen. Aber wir haben ja glücklicherweise die Zeit uns auch solche Abstecher zu gönnen 😊 Und im Nachhinein sind wir jedoch mega happy, das wir diesen Abstecher dann doch gemacht haben! Kuldiga kommt als ein eher unaufgeregtes, stilles, kleines, noch mehr belassenes, authentisches Örtchen, ein bisschen wie ein noch ungeschliffener Rohdiamant, herüber. Und genau das macht es so liebenswert; wir hatten mal wieder einen richtig schönen Tag hier.

Wir ließen uns eine Weile durch die Straßen und Parks treiben, und dabei entdeckten wir sogar auch eine kleine Kunstgalerie. Der Eintritt war kostenlos und auch mit Twiggy auf dem Arm absolut sorglos zu Betreten. Und siehe da, so haben wir tatsächlich auch das erste Mal ein bisschen Kultur über uns ergehen lassen… sind ja sonst mehr die Kulturbanausen…halt Korrektur – wir waren doch bereits auch im Flippermuseum in Krakau 😃 So erkundeten wir die Räume mit ihren Exponaten. Schon cool wenn solche Einrichtungen komplett unkompliziert und frei zugänglich gemacht werden, so macht Kultur definitiv auch uns Spaß 😊

Bei unserem weiteren Streifzug durch die Straßen und Gassen, hat uns der Zufall auf eine kleine, im ersten Moment etwas surreal anmutende Location, in einem Hinterhof liegend, aufmerksam gemacht. Neugierig wie wir sind, mussten wir uns das doch einmal von der Nähe aus anschauen. Doch der erste Moment sollte täuschen, denn als wir näher kamen, stellte es sich als ein kleines, sehr liebevoll eingerichtetes Outdoor Pop-Up Bistro heraus. Archie und sein Partner hatten spontan entschieden für sieben Tage dieses zauberhafte kleine Bistro in ihrem Hinterhofgarten zu betreiben. Es gab Pizza, welche direkt vor Ort zubereitet und in einem Holzofen und an Ort und Stelle gebacken wurde. Pizza, gekühlte Getränke, zwei, wie sich noch herausstellen sollte, sehr leckere Kuchen und sogar Kaffeevariationen aus einer Siebträgermaschine 👏🏼 – das war’s – wirklich mega geil das Ganze! Wir bestellten uns auch eine der super aussehenden Pizzen. Bis diese fertig gebacken war, genossen wir die Atmosphäre und das Ambiente des „Circus“, denn so hatten die beiden die Location getauft, um uns herum. Archie hatte tatsächlich ein wenig was von einem Clown, eine tolle Ausstrahlung und zudem war er ein sehr guter Entertainer. Wir hatten richtig Spaß und die Pizza war fantastisch!!! – wirklich eine der Besten, die wir seit langem gegessen haben!!! So geil, dass wir diesen tollen Ort mit diesen tollen Menschen entdecken durften🙏🏼 – meeeega!!!!

Nachdem wir sehr herzlich von Archie und den anderen verabschiedet wurden, machten wir uns auf zu Dorphine und sagten diesem tollen Örtchen Kuldiga (bitte bleib genau so wie du bist!) – „Auf Wiedersehen!“ wir brachen auf weiter gen Norden, zum Kap Kolka, dem Nordkap Lettlands. Unser Aufenthalt begrenzte sich jedoch nur auf einen kurzen Gang zum Strand und wieder zurück. Der Parkplatz lud nicht wirklich zum Wildcampen ein, und hier oben am Kap war es dann doch auch etwas ungemütlich, und so spannend wie wir es uns vorgestellt hatten dann wiederum auch nicht.

Glücklicherweise wurden wir 20km weiter südlich dann doch noch fündig. Ein einsamer Spot, Parkplatz, direkt vor den Dünen gelegen, sagte uns mehr zu. Das war doch mehr unser Ding, und wir beschlossen hier die Nacht zu verbringen. Bevor wir zum gemütlichen Teil des Abends übergingen und es in Dorphine gemütlich wurde, machten wir im Sonnenuntergang noch einen ausgiebigen Strandspaziergang… haach, wie anders der Ostseestrand an einem Freitagabend, im August in Lettland, doch im Gegensatz zu dem in Deutschland aussieht…oder wie seht ihr das?😜😗

7 m² Glück
Cookie Consent Banner von Real Cookie Banner